Die Digitalisierung vollbringt heute wahre Wunder: Advanced Analytics im Top-Management. Effiziente Logarithmen (!) zum Durchforsten von Daten. Das Tollste sind aber die intelligenten Roboter, die Word und Excel lernen. Diese Ideen stammen nicht von mir! Das sind einige Vorstellungen von Digitalisierung, die ich kürzlich in einem Buch einer Unternehmensberatung las. In einer Firma erledigen über hundert Roboter die Arbeit von 250 Mitarbeitern, die wenige „menschliche Aufpasser“ haben. „Oh weh“, dachte ich mir beim lesen. Hoffentlich werden diese Leute nicht krank, ansonsten ist der Roboteraufstand nicht mehr weit.
Mehr Selbermachen, anstatt Zuhören, bis das Ohr glüht
Der Begriff der Digitalisierung ist heute in aller Munde. Damit ist es an der Zeit, dieses Thema im Studium aufzugreifen.
Am
Hochschulcampus Tuttlingen bot sich dazu das Fach Programmieren 2 im Studiengang
Medizintechnik und
Produktionstechnik an.
Selbermachen war die Devise, anstatt neunzig Minuten gelangweilt dem Professor zu lauschen. Bei einer reinen Vorlesung lernen die Teilnehmer am Ende oftmals stupide Fakten auswendig, ohne das Ganze wirklich zu begreifen. Unser Ziel war es die Studierenden mit praktischen Fähigkeiten auszustatten: Programmieren lernen, Ideen entwickeln, im Team arbeiten, Ergebnisse präsentieren, usw.
Im Rahmen dieses Seminars bearbeiteten die Studierenden einige Fallstudien zur Digitalsierung. Im Mittelpunkt standen drei wesentliche Dinge: erstens, das Potential digitaler Produkte in der Industrie begreifen. Zweitens, wichtige Konzepte des Programmierens zu erlernen. Und drittens konkrete Algorithmen in der Praxis einzusetzen. Moderne Entwicklungsmethodiken – wie das Paarprogrammieren – probierten wir auf diesem Weg in der Praxis aus.